Ausstellung „Spielzeug aus der Region": „Bären steigen aus Büchern“

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Ausstellung „Spielzeug aus der Region" der Sammler- und Briefmarkenfreunde e. V. mit dem Titel „Bären steigen aus Büchern“

Die Ausstellung kann vom 10.05. – 05.06.2023 zu den Öffnungszeiten der kultur.werk.stadt besucht werden.

Öffnungszeiten während der PuppenFestival-Woche vom 14.  21. Mai 2023:

So., 14.05. von 10:00 – 17:00 Uhr

Mo., 15.05. von 08:30 – 12:30 Uhr & 13:30 – 16:00 Uhr

Di., 16.05. von 08:30 – 12:00 Uhr & 14:00 – 18:00 Uhr

Mi., 17.05. von 08:30 – 13:00 Uhr

Do. – So., 18. – 21.05.2023 von 10:00 – 17:00 Uhr

 

Die tatsächliche Geburtsstunde des Teddybären ist umstritten. Aber egal, wie man es wendet und dreht, an dem Jahr 1902 kommt man nicht vorbei. Zum einen ist da die Geschichte mit dem damaligen US-Präsidenten Theodor Roosevelt, der sich weigerte, bei einer Jagd einen gefangenen Bären zu töten. Es wurde erzählt, dass es sich um einen Jungbären gehandelt haben soll. Eine andere Version spricht von einem schwachen alten Bären. Diese Ausführung wird durch eine Pressemitteilung der „Washington-Post" vom 15. Nov. 1902 bestätigt Danach war durch die Jagdgesellschaft ein erschöpfter Schwarzbär gefangen und an einen Baum gefesselt worden. Roosevelt wurde herbeigerufen, weigerte sich aber, den Bär auf diese unsportliche Weise zu erlegen. Bereits am Tag darauf erschien in der Washington Post eine Karikatur von Berryman, allerdings in Zusammenhang mit Grenzstreitigkeiten. Diese Karikatur wurde vielfach in abgeänderter Form veröffentlicht, am bekanntesten ist die Ausführung aus dem „Evening Star" mit Signatur von Berryman, in der der Bär mittlerweile zu einen verängstigten Jungtier geschrumpft ist. 

Egal, wie es sich nun tatsächlich zugetragen haben mag, unbestritten ist, dass die Geschichte die Idee zu Amerikas beliebtestem Stoffspielzeug geliefert hat. Morris Michtom, ein Schreibwarenhändler in New York, war sich des öffentlichen Interesses dieser Jagdgeschichte bewusst und dekorierte sein Schaufenster mit zwei Bären. Diese hatte seine Frau Rose aus hellem Plüsch, gestopft mit Holzwolle und zwei schwarzen Schuhknöpfen als Augen, selbst gefertigt. Michtom schrieb an Roosevelt und erhielt von ihm persönlich die Erlaubnis, sein neues Stoffspielzeug „Teddy Bären" zu nennen.

Auch bei der Erst-Veröffentlichung von Geschichten über oder mit Teddybären gehen die Meinungen weit auseinander. So schreibt Isa Schikorsky in ihrem „Schnellkurs für Kinderliteratur" auf Seite 103 über Pu den Bären (Englische Erstausgabe 1926): „... wobei hier zum ersten Mal in der Geschichte der Kinderliteratur ein Teddybär begegnet" Zitat Ende. Allerdings befinden sich auch in dieser Ausstellung Teddybärenbücher älteren Datums, so zum Beispiel „Das Teddybuch“ von Josephiene Siebe aus dem Jahr 1924 oder von Margarete Thiele „Was drei kleine Bären im Wald erleben“ von 1923. Bei einem weiteren Teddybuch mit dem Titel: „Muggi und Bobbi, eine lustige Bärengeschichte“ wird das Erscheinungsjahr mit 1920 angegeben. Peggy und Allan Bialosky bilden auf Seite 165 ihres Bärensammlerbuches eine komplette Serie von Teddybärenbüchem aus dem Jahr 1907 ab.

Egal, aus welchem Jahr oder Verlag die Teddybärbücher auch sind, ob es sich um Bilderbücher oder um umfangreiche Geschichten handelt, eines haben alle gemeinsam: Den erzieherischen Einfluss auf die kindliche Entwicklung. Hier wird zwar nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern in lustigen Geschichten und Begebenheiten dem Kind beim Lesen und Vorlesen nahegebracht, dass es gilt, beschriebenes Fehlverhalten, zügelloses Benehmen und der Unsitten mehr zu vermeiden. Die Strafe dafür erfolgt meist umgehend. Andererseits wird jede gute Tat auch belohnt, so dass das Kind lernt, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.

In der Ausstellung werden neben Teddybärbüchern auch Bücher mit natürlichen Bärengeschichten präsentiert. Bei einem Großteil der Bücher werden Autoren und Zeichner in einer kurzen Erklärung vorgestellt sowie der Buchinhalt in Kurzform vermittelt. Dazu sind Buchbilder mit Teddybären in Szene gesetzt, um die Lebendigkeit der Buchinhalte besser erfassen zu können. Bekannte Autoren wie Albert Sixtus, Michael Ende, Enid Blyton, Hans Baumann, Paul Noack und andere entführen den Leser in eine eigenartige Welt der Phantasie. Hier geschieht das, wovon jeder Erwachsene in seiner Kindheit träumte. Sein geliebter Spielkamerad, sein Teddybär, wird lebendig und er kann mit ihm seine Freuden, aber vor allem seine Sorgen teilen. Der Bildschmuck, mit dem die Teddy Bücher ausgestattet sind, tut sein Übriges, die kindliche Phantasie anzuregen, um in diese Wunderwelt eintauchen zu können.

 

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