Aicha

Wie ein Großteil der Stadtteile wurde auch Aicha zum ersten Mal im Henneberger Urbarium von 1317 genannt, in dem die Besitzverhältnisse beim Erwerb der „Neuen Herrschaft“ durch den Grafen Berthold von Henneberg niedergeschrieben sind. Es heißt dort „Eych“ (von Eiche oder Eichenwald).

Panoramaaufnahme des Stadtteils Aicha.
© Klaus Frenzel

Im selben Jahr erscheint Aicha nochmals in einer Urkunde, als es nämlich im Auftrag des Berthold Puz aus Coburg dem Kloster Sonnefeld übereignet wurde. 1514 findet sich im Klosterurbar von Sonnefeld immer noch der „Putzenhof“ in Aicha, der auf die Familie dieses Berthold Puz hinweist.

Im Erbbuch von 1492 werden als Gutsbesitzer Hans Birnstiel, Erhard Leupold, Hans Bauer, Hans Ebert und die „Großmanna“ genannt. Letztere sind noch heute in Aicha ansässig. Kloster Sonnefeld hatte die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die niedere Gerichtsbarkeit inne. Das Urbar von 1514 verzeichnet acht ganze und zwei halbe Güter.

1547 hatte nicht nur Neustadt selbst unter dem Durchzug der spanischen Söldner zu leiden; einzelne Abteilungen zogen auch über den Steinachgrund nach Sonnefeld. Die Plünderungen und Ausschreitungen führten schließlich soweit, dass der Hof des Jacob Eisentraut niedergebrannt wurde.

Auch der Dreißigjährige Krieg ging an Aicha nicht spurlos vorüber. Von acht Frongütern (1618) lagen 1650 fünf wüst (unbebaut); von acht wehrfähigen Männern war einer übrig geblieben. Die Kriege des 20. Jahrhunderts forderten auch von Aicha ihren Tribut: im Ersten Weltkrieg waren zwei, im Zweiten vier Gefallene zu beklagen.

1971 entstand die Gemeinde Wasung aus den Dörfern Aicha, Fechheim, Fürth am Berg mit Horb, Mittelwasungen, Plesten und Unterwasungen. Zum 1. Januar 1976 ließ sich Wasung nach Neustadt eingemeinden.