Birkig

An das Mittelalter erinnern noch die Reste einer Turmhügelanlage in der Birkiger Flur, die sogenannte „Schnackenburg“. Dort gefundene Keramikscherben verweisen ins 15. Jahrhundert. Eine Urkunde von 1493 erwähnt die „Snackenburg“.

Um 1500 bestand das Dorf aus zwei Höfen und vier Sölden. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Birkig schwer in Mitleidenschaft gezogen. 1618 standen noch sechs wehrfähige Männer im Mannschaftsregister (entsprechend den sechs Haushalten wie schon um 1500), 1650 fand sich keiner mehr. Erst für 1783 gibt es wieder Zahlen, damals lebten 69 Einwohner in elf Häusern.

Panoramaaufnahme des Stadtteils Birkig.
© Klaus Frenzel

In Birkig war die gleichnamige Adelsfamilie ansässig. In Neustadt hatte sie ein Burggut, denn sie musste auf der Burg Dienst tun. Anfang des 18. Jahrhunderts verkaufte die verschuldete Familie ihr Rittergut in Birkig, 1758 erlosch schließlich mit dem Tode der Katharina von Birkig auch der Name des Geschlechts.

Georg Paul von Hendrich zu Ahorn hatte das verwilderte Grundstück mit einem baufälligen Haus darauf aufgekauft, ein neues Gebäude (das heute noch existiert und unter Denkmalschutz steht) errichten lassen und das ganze 1745 weiterverkauft an Wilhelm Ernst von Speßhardt zu Mupperg. Im Besitz dieser Familie blieb das Gut bis zu seiner Zerschlagung 1881 – dem Ende der Birkiger Schlossherrschaft. In die Speßhardt’sche Zeit fällt auch die Einrichtung eines Brauhauses und eines Wirtshauses (Konzession zur Brauerei und Branntweinbrennerei sowie Schankgerechtigkeit). 1856 wurde eine Ziegel- und Backsteinbrennerei errichtet.

Der Erste Weltkrieg kostete sechs, der Zweite zehn Birkiger das Leben.

Als einer der ersten Stadtteile schloss sich Birkig an Neustadt an. Die Eingemeindung erfolgte am 1. Juli 1972, dem Tag, an dem Neustadt seine Kreisfreiheit verlor und als Große Kreisstadt in den Landkreis Coburg eingegliedert wurde.