Rüttmannsdorf

Der Name der Ortschaft lässt auf ein hohes Alter schließen, da in ihm ein Personenname („Ruozman“) und das Grundwort „dorf“ enthalten sind. Solche Namensformen erfreuten sich in der Zeit der Besiedelung und Urbarmachung großer Beliebtheit.

Panoramaaufnahme des Stadtteils Rüttmannsdorf.
© Klaus Frenzel

Auch eine abweichende Deutung, die die Silbe „Rütt“ von „Rott“ (Straße) ableitet, weist damit auf ein hohes Alter hin. Durch Rüttmannsdorf führte der uralte Handelsweg von Coburg nach dem Rennsteig bei Steinheid. Vermutlich bestand schon früh eine Ansiedlung bei der starken Quelle, an der Fuhrleute ihre Pferde tränken konnten.

1339 wurde Rüttmannsdorf erstmals in einer Urkunde genannt, als Heinrich VIII. von Schaumberg die bisher ihm gehörige Hälfte des Dorfes dem Kloster Mönchröden für 50 Pfund Heller verkaufte.

1516 bestand das Dorf aus vier Gütern, von denen zwei dem Abt von Mönchröden, zwei dem Christoph Kempnater gehörten. In der ersten kursächsischen Kirchenvisitation 1529 wurde mit den anderen drei Bergdörfern auch Rüttmannsdorf von der Pfarrei Meeder abgetrennt und Neustadt zugewiesen.

Vor dem Dreißigjährigen Krieg, 1618, verzeichneten die Mannschaftsrollen sechs wehrfähige Männer. Ein Bericht von 1636 vermerkt, das Dorf habe in guten Zeiten vier Kühe und vier Zugochsen besessen, jetzt aber kein einziges Stück Vieh mehr. In den nächsten zehn Jahren muss sich das Dorf in wirtschaftlicher Hinsicht wieder erholt haben, denn nach einer anderen Quelle konnte die Reichsarmee 1646 schon wieder sieben Ochsen, ein Saugkalb, etliche Schweine, Ziegen und anderes mehr rauben.  1650 wurden nur noch drei Feuerstätten gezählt.
 
Auch die Kriege des 20. Jahrhunderts forderten in Rüttmannsdorf ihre Opfer. Im Ersten Weltkrieg fielen zwei seiner Soldaten, aus dem Zweiten kehrten sechs nicht zurück.

Erst 1974 wurden alle Anwesen durch die Stadtwerke Neustadt mit Trinkwasser beliefert; vorher gab es seit 1952 eine Teilversorgung durch eine private Wassergemeinschaft.

1968 bildeten Brüx, Höhn, Rüttmannsdorf und Weimersdorf die Gemeinde Bergdorf, die zum 1. Mai 1978 nach Neustadt eingemeindet wurde.