Unterwasungen

Unterwasungen wird erstmals 1291 in latinisierter Form als „Wasungen minus“ in einem Bestätigungs-, Schutz- und Schirmbrief des Papstes Nikolaus IV. für die Zisterziensernonnen des Klosters Sonnefeld aufgeführt.

Panoramaaufnahme des Stadtteils Unterwasungen im Frühling.
© Klaus Frenzel

1323 erscheint es in einer Urkunde, in der Gundeloch Marschalk von Dietersdorf dem Kloster Sonnefeld ein Gut übergab, als „inferior Wasungen“. In deutscher Form findet sich der Ortsname erstmals 1351, als die Gebrüder Rußwurm dem Kloster Sonnefeld ihre Hofstätte und den Acker zu „nidern Wasungen“ um sieben Pfund  Heller verkauften. Das althochdeutsche Wort „waso“, von dem Wasungen abgeleitet ist, bedeutet feuchter Rasen, Wiesenplatz und kennzeichnet damit die Lage des Ortes in einem Wiesental.

Nach dem Urbar von 1514 bestand Unterwasungen als Eigentum des Klosters Sonnefeld aus einem Hof, sieben Gütern, einer Sölde und einer Gemeindeschmiede. Neben anderen Abgaben und Frondiensten mussten die Gutsbesitzer auch zusammen eine Weinfuhre von Nassach und eine Fuhre von Streufdorf leisten, woraus man ersehen kann, wie weit entfernt noch Besitz des Sonnefelder Klosters lag.

Der Dreißigjährige Krieg zog das Dorf schwer in Mitleidenschaft. 1618 zählte man neun wehrfähige Männer in Unterwasungen, nach dem Krieg nur noch vier. Im Jahre 1636 wurde auf den Feldern nichts angebaut.

Aus dem Jahre 1783 ist bekannt, dass es damals 15 Häuser in Unterwasungen gab, in denen 95 Personen wohnten.

Die Kriege des letzten Jahrhunderts forderten auch von Unterwasungen ihre Opfer. Im Ersten Weltkrieg fielen fünf, im Zweiten drei Unterwasunger.

1971 entstand die Gemeinde Wasung aus den Dörfern Aicha, Fechheim, Fürth am Berg mit Horb, Mittelwasungen, Plesten und Unterwasungen. Zum 1. Januar 1976 ließ sich Wasung nach Neustadt eingemeinden.