Brüx

In einer der ältesten Urkunden für den Neustadter Bereich wird Brüx 1149 erstmals erwähnt. Es handelt es sich um eine Bestätigung des zuständigen Diözesanbischofs Siegfried von Würzburg über die Gründung eines Benediktinerklosters in Mönchröden durch den Burggrafen Hermann von Meißen und seinen Bruder, den Grafen Sterker.

Panoramaaufnahme des Stadtteils Brüx.
© Klaus Frenzel
Panoramaaufnahme des Stadtteils Brüx.
© Klaus Frenzel
Panoramaaufnahme des Stadtteils Brüx.
© Klaus Frenzel

Der Name des Ortes leitet sich von einem Knüppeldamm über das Sumpfgebiet „Müß“ ab, der angelegt wurde, da hier der alte Handelsweg von Coburg über Gnailes, Rüttmannsdorf, Brüx und Schichtshöhn nach Steinheid und weiter nach Erfurt führte.

1516 gehörte je ein Gut in Brüx dem Kemmater, dem Sybenhar und dem Landesherrn.

In der ersten kursächsischen Kirchenvisitation von 1528/29 wurde Brüx von Meeder abgetrennt und der Pfarrei Neustadt zugeschlagen. Das änderte sich erst wieder 1912, als die Bergdörfer nach Mönchröden eingepfarrt wurden.

1618, vor dem Dreißigjährigen Krieg, waren im Mannschaftsregister für Brüx zehn Männer eingetragen. Ohne Gründe zu nennen, gibt ein amtlicher Bericht des Jahres 1636 an, Brüx sei „ganz wüst; und wegen Mangel an Leuten hat kein Bericht eingebracht werden können“. Im Sommer 1637 musste Klaus Grosch von seiner Frau alleine begraben werden, weil kein Nachbar mehr da war, der die Leiche auf den Friedhof hätte bringen können. Die Reichsarmee, die 1646 in der Umgebung einquartiert war, fand jedoch in Brüx schon wieder Gelegenheit zum Plündern vor. Sieben Brüxer Bauern werden genannt, denen Lebensmittel, Hausrat, Vieh, Bekleidung und ein Wagen geraubt wurden.

Lange Zeit war Brüx Sitz eines Försters. Insbesondere findet sich die Familie Sembach fast 300 Jahre lang hier, bis der letzte Brüxer Förster Ernst Sembach 1871 als Oberförster nach Neustadt kam.

Im Ersten Weltkrieg fielen fünf Soldaten aus Brüx. Aus dem Zweiten Weltkrieg kamen acht Brüxer nicht zurück.

Am 1. Juli 1968 bildete Brüx zusammen mit Höhn, Rüttmannsdorf, Weimersdorf und dem Brüxer Forst die Gemeinde Bergdorf. In den nächsten Jahren verhandelte Bergdorf sowohl mit Neustadt als auch mit Rödental über einen Anschluss, auch 1974 noch, als das Landratsamt im Hinblick auf einen Anschluss an Neustadt schon den Mönchrödener Forst zwischen Bergdorf und Rödental aufgeteilt hatte. Obwohl eine Bürgerbefragung eine Mehrheit für eine weitere Selbständigkeit ergab, stimmte der Gemeinderat am 28. Dezember 1975 mit 5:4 Stimmen den Planungen des Landratsamtes zu. Die Eingemeindung erfolgte zum 1. Mai 1978.